Sybille-Hahne-Stiftung
Das soziale Engagement der 2012 verstorbenen Dattelner Unternehmerin Sybille Hahne wirkt weiter: Vorstand und Kuratorium der Sybille-Hahne-Stiftung sind jedes Jahr in der Lage, große finanzielle Förderzuschüsse zu gewähren – und nicht nur zur Unterstützung karitativer und kultureller Einrichtungen in Datteln und Waltrop.
Auch die Westfälische Wilhelms-Universität (WWU) in Münster wird regelmäßig von der Stiftung bedacht. Sie fördert die dort angesiedelte Sybille-Hahne-Gründerschule, eine Kooperation der Arbeitsstelle Forschungstransfer mit dem Alumni-Club WWU Münster. Ziel dieser Einrichtung ist es, Gründergeist in das Studium an der WWU zu bringen. Die angebotenen Veranstaltungsreihen sollen die Studierenden frühzeitig und praxisorientiert für das Thema Gründung begeistern, sie bei der kreativen Ideenfindung unterstützen und mit dem notwendigen Fachwissen ausstatten.
Außerdem lobte die Universität Münster im Jahr 2015 mit Unterstützung der Sybille-Hahne-Stiftung zum ersten Mal einen Preis für herausragende Gründungsvorhaben aus. Engagierte Forscherinnen und Forscher aus der WWU sollen für die Unterstützung von Gründungsteams honoriert werden. 2017 erfolgte die zweite Vergabe des Preises, voraussichtlich 2019 soll der Preis zum dritten Mal verliehen werden.
Foto © Wessendorf AFO WWU
Für Sybille Hahne war es immer selbstverständlich, einen Teil ihres wirtschaftlichen Erfolges für die vielfältigen sozialen und gemeinnützigen Belange in dieser Gesellschaft weiterzugeben, die vom Staat alleine nicht abgedeckt werden können. Zeit ihres Lebens engagierte sich die ehemalige Chefin der Heinrich Hahne GmbH für ihre Mitmenschen, sowohl im kirchlichen, als auch im Jugend- und Seniorenbereich.
Sybille Hahne war eine erfolgreiche Dattelner Unternehmerin. Ihr Denken und Handeln war geprägt durch ein christliches Elternhaus und die schwierigen Aufbaujahre nach dem 2. Weltkrieg, in denen Eigeninitiative und Gemeinsinn einen hohen Stellenwert hatten. Aus dieser Grundhaltung heraus rief sie 1991 die Stiftung der Familie Heinrich Hahne ins Leben. Diese Stiftung wurde zur Grundlage für den Erwerb einer alten Villa in der Vincenzstraße, die in umfangreichen Arbeiten zum Hospiz umgebaut wurde. 1992 übernahm die Caritas Datteln die Trägerschaft. Auch der inzwischen abgeschlossene Bau eines neuen Hospizes wurde maßgeblich von der Hahne-Stiftung finanziert.
Neben dieser schwerpunktmäßigen Förderung im Bereich der Alterskrankheiten und der Altenbetreuung engagiert sich die Stiftung insbesondere im Bereich Wissenschaft, Forschung, Bildung und Erziehung. So profitieren neben dem Hospiz jedes Jahr auch Kultur- und Bildungseinrichtungen von namhaften Geldspritzen. Erinnert sei vor allem an die Finanzierung eines 500.000 Euro teuren Anbaus für die Ganztagsbetreuung an der Lohschule, den die Stadt Datteln im Juni 2017 einweihen konnte.
Das mit Mitteln der Sybille-Hahne-Stiftung errichtete
Gebäude derOffenen Ganztagsschule an der Lohschule
Mit größere Summen unterstützte die Stiftung auch die Anschaffung eines 3-D-Lapraskopie-Turms für das Prosper-Hospital in Recklinghausen: das Gerät wird unter anderem bei Tumor-Operationen eingesetzt, und die Lebenshilfe Recklinghausen/Herten für den Neubau eines Pflegeheimes für Menschen mit Behinderungen in Hochlarmark. In bester Erinnerung sind die jüngsten Spenden Anfang 2018: Nach der Großspende von 250.000 Euro für das geplante Herzkatheter-Labor am St. Vincenz-Krankenhaus wurden dem Perinatalzentrum an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik in Datteln 50.000 Euro für die Modernisierung des Röntgensystems zur Verfügung gestellt.
Zum Dank für ihr außerordentliches Engagement wurde die sympathische Dattelnerin nicht nur mit der Goldenen Ehrennadel der Caritas ausgezeichnet, ihr wurde auch zweimal das Bundesverdienstkreuz verliehen. Darüber hinaus erhielt sie eine Auszeichnung der Medizinischen Fakultät der Uni Münster und die Dattelner Stadtplakette.
Die Goldene Ehrennadel der Caritas und die dazugehörende Urkunde überreichte Dieter Geerlings (2.v.li.) an Sibylle Hahne. Pfarrer Ulrich Laws (li.) und Wolfgang Cornelius (re.) freuen sich mit der Dattelnerin. (Foto: Dattelner Morgenpost vom 22. 04.2010)