Junge Frauen aus Japan, Südkorea, Spanien und Italien gedenken NS-Opfern.
Von Sarah Kuhlmann, Dattelner Morgenpost, 20. August 2019
Auf dem Programmplan für die zwei Wochen im Internationalen Workcamp standen eigentlich ganz andere Aufgaben. Doch bei einer Stadtführung durch Datteln kam einer Teilnehmerin eine Idee.
Die jungen Frauen (v.li.) Claudia (18) aus Spanien, Eleonora (18) aus Italien, Nao (20) aus Japan, Charlotte (18) aus Deutschland und Dami aus Südkorea (26) haben mit Schwämmen, Stahlwolle und verschiedenen Reinigungsmitteln die Stolpersteine von Schmutz beseitigt. (Foto: © Kalthoff)
Es war Charlotte Müller aus Leipzig, die direkt am Anfang des Internationalen Workcamps eine Idee hatte. Bei einer Stadtführung entdeckte die Truppe die Stolpersteine, die an die NS-Opfer erinnern. Nur leider waren diese mit der Zeit sehr dreckig geworden und es fehlte an Glanz.
„An manchen Tagen sind wir in Gruppen raus auf die Straße und haben in Leipzig die Stolpersteine geputzt“, sagt Charlotte. So hat sich die Truppe um Pfarrer Thomas Mämecke dazu entschieden, auch in Datteln Hand an zu legen.
20 Stolpersteine in Datteln erinnern an NS-Opfer
Insgesamt gibt es in Datteln 20 Stolpersteine. „Für mich sind Stolpersteine ein zentraler Bestandteil der Erinnerungskultur“, sagt Theo Beckmann, Vorsitzender des Heimatvereins. Die Stolpersteine sind den jüdischen NS-Opfern gewidmet. Diese liegen jeweils an den alten Wohnorten. An jedem Ort gedenken die jungen Erwachsenen den Opfern und legen eine Schweigeminute ein. Für einige Schüler war diese Art des Gedenkens unbekannt. Am Ende sind aber alle begeistert von der Aktion gewesen.