Besondere Ehrung im zweiten Zuhause

 

Heimatforscherin Gertrud Ritter erhält im Museum Stadtplakette

 

Von Martina Bialas, Dattelner Morgenpost, 15. Mai 2009

 

MUSEUM. Gertrud Ritter kann getrost als „Miss Marple der Heimatforschung“ bezeichnet werden. Nichts entgeht ihrer Spürnase, wenn es sich um geschichtliche Belange in ihrer Heimatstadt dreht. Und für ihre besonderen Verdienste erhielt sie nun die Dattelner Stadtplakette.

 

Gertrud Ritters zweites Zuhause ist das Hermann-Grochtmann-Museum. Hier warten Schätze auf Besucher, die von der Vorsitzenden des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins entdeckt und zusammengetragen wurden. So findet auf ihren Wunsch hin auch die Feierstunde im Museum statt – und nicht wie geplant in der Stadthalle.

Familie, Freunde und viele Wegbegleiter freuen sich mit der engagierten Dattelnerin über diese besondere Auszeichnung, die das letzte Mal 1993 an Sybille Hahne und Lieselotte Feldtmann verliehen wurde. „Gertrud Ritter ist eine Frau mit dem Herz auf dem rechten Fleck“, sagt der Bürgermeister in seiner Laudatio.

Einstimmig hat der Rat im Februar beschlossen, an die Heimatkundlerin die Ehrenplakette zu verleihen. „Auf ihre Forschungen kann nicht verzichtet werden.“ Wolfgang Werner bedauert, dass manches dem Rotstift zum Opfer fallen muss.

Entmutigt hat das Gertrud Ritter nie. Ihre Texte prägen die „Dattelner Hefte“ und sie hat für die Anbringung von 20 historischen Zeittafeln gesorgt. Auch zum Erfolg des Vestischen Kalenders hat sie mit beigetragen. Ihre Forscherseele lebt auf, wenn sie eine heiße Spur wittert und fündig wird.

Gertrud Ritter ist sichtlich gerührt, als sie sich in das Goldene Buch ihrer Heimatstadt eintragen darf. „Gleich nach Jürgen Rüttgers“, erklärt ihr Wolfgang Werner. Und da beginnt auch die Hand einer couragierten Dame ein wenig zu zittern.

 

 

Auf ein Wort

 

Von Uwe Wallkötter

 

Die Augen von Gertrud Ritter strahlten mit den Scheinwerfern im Museum um die Wette. Keine Frage: Die Verleihung der Stadtplakette hat der umtriebigen Horneburgerin eine Riesenfreude bereitet. Sie selbst sagt zwar bescheiden, das alles gar nicht verdient zu haben. Aber der Rat sah das anders. Und das ist gut so. Wer sich unzählige Stunden ehrenamtlich wie Gertrud Ritter engagiert, der hat eine besondere Anerkennung verdient.

Und deshalb ist die Auszeichnung im Museum auch mehr als nur die Ehrung einer verdienten Heimatforscherin. Es ist ein Signal an alle in dieser Stadt, die ihre Freizeit opfern und anpacken. Gertrud Ritter steht stellvertretend für sie. All jenen gehört im Grund auch ein Stückchen Stadtplakette und darüber hinaus ein aufrichtiges Dankeschön. Ohne diese – wie es Stadtbrandmeister Thomas Schalomon ausdrückte - „positiv Verrückten“ wäre diese Stadt um einiges ärmer – und kälter.

 

Gerührt hält Heimatkundlerin Gertrud Ritter die Stadtplakette in den Händen. Foto: Martina Bialas (Dattelner Morgenpost)

 

Dattelner Stadtplakette                                       Die Perlen der Stadt