Stadt Datteln verleiht die Stadtplakette zum dritten Mal

Dr. Georg Toschke ist ein Arzt mit seelsorgerischer Komponente“

Zur Feierstunde kam nicht nur Prominenz ins Rathaus

 

Dattelner Morgenpost,

 

DATTELN. Dr. med. Georg Toschke ist gestern abend im Rahmen einer Feierstunde im Rathaus mit der Stadtplakette der Stadt Datteln ausgezeichnet worden. Die Gemeinde würdigt damit einen Mitbürger, der sich seit 1945 als Knappschaftsarzt besondere Verdienste um die ärztliche Versorgung der Dattelner Bürger erworben hat.

 

Im großen Sitzungssaal des Rathauses hatten sich Prominenz, aber auch einfache Bürger eingefunden. Der Mediziner bestand ausdrücklich darauf, dass auch „ein paar unserer Bergleute mit ihren Frauen“ dabei sind. Ein Wesenszug, den Bürgermeister Horst Niggemeierin seiner Laudation mehrmals erwähnte. Denn Dr. Toschke habe unter dem Beruf Arzt immer mehr verstanden, als nur Rezepte zu verschreiben. „Dr. Toschke ist ein Arzt mit einer seelsorgerischen Komponente“, erinnerte das Stadtoberhaupt.

Der Doktor“, wie ihn die Bergleute nennen, ging große Umwege, bis er von Buer-Erle nach Datteln gefunden hatte. Die Studienzeit in Köln, München und in Lissabon ließ kaum ahnen, dass sich der junge Mediziner einmal zwischen den Kanälen niederlässt.

Der Lebensweg des heute 70jährigen Mannes ist eng mit dem Bergbau verbunden. Von 1943 bis 1949 arbeitete er als Werksarzt der Zeche Emscher-Lippe. Seit dem 1. November 1945 praktiziert er als niedergelassener Arzt im Knappschaftsbezirk Datteln. Seine Praxis zählt zu den größten im Bezirk.

Eine Verantwortung, die Dr. Toschke auch gestern nicht vergessen hatte. Er wählte den Mittwochabend extra als Termin für die Feierstunde, zu der auch die beiden ersten Träger der Stadtplakette, Pfarrer i. R. Emanuel Schulze-Wethmar und Heinrich Speeck, gekommen waren. Seine Begründung: „Mittwochnachmittags haben wir Ärzte frei, und so verliere ich keine Patientenstunde.“

 

Sein Leben im Beruf begann als Arzt auf Emscher-Lippe

Stadtplakette an Dr. med. Georg Toschke – Gestern Ehrung

 

Von Friedrich Wilhelm Eckhardt, Westdeutsche Allgemeine Zeitung,

 

DATTELN. „Ich fühle es auch als eine Ehrung meiner Kollegen“, sagte der im Oktober 70 Jahre alt gewordene und auch weiterhin praktizierende Arzt Dr. med. Georg Toschke in seinen Dankesworten, als Bürgermeister Niggemeier ihm im Namen des Stadtparlaments während einer Feierstunde im Rathaussaal gestern abend die Stadtplakette für besondere Verdienste um die Stadt Datteln überreichte. Neben Familienmitgliedern und Politikern gehörten zu den ersten Gratulanten auch Pfarrer i. R. Emanuel Wethmar und Bauunternhemer Heinrich Speeck, die 1974 und 1978 mit dieser an höchstens zehn lebende Persönlichkeiten zu vergebenden Auszeichnung bedacht worden waren. Ebenso erlebten Bergleute und Patienten diese seltene Ehrung mit.

 

Vor fast 40 Jahren kam der aus Buer-Erle stammende junge Arzt Dr. Toschke im Februar 1943 als Werksarzt der Zeche Emscher-Lippe nach Datteln und praktiziert seit 1945 hier als Knappschaftsarzt. Der von ihm betreute Sprengel gilt als einer der größten in der gesamten Bundesknappschaft.

In seiner Ansprache schilderte Bürgermeister Niggemeier, dass sich Georg Toschke während seines Studiums in München und Köln mit der portugiesischen Sprache beschäftigte und dabei mit seiner späteren Ehefrau zusammenkam, die ihn zum weiteren Studium nach Lissabon begleitete. Zur Geburt des ersten Sohnes von fünf Kindern erhielt Dr. Toschke Sonderurlaub als Soldat im Krieg.

Ehefrau Dr. Antonie Toschke praktiziert ebenfalls noch heute in Datteln – und zwar als Kinderärztin. Familie und Tennissport spielen eine große Rolle im Leben Dr. Toschkes, von dem Horst Niggemeier gestern sagte, dass er seinen ärztlichen Beruf immer als Berufung aufgefasst habe.

 


 

Dattelner Stadtplakette                                           Die Perlen der Stadt