Schloss Horneburg

Text der Tafel am Eingang des Tores zum Schloss Horneburg (Teil des Historischen Pfades):

 

Schloss Horneburg

Das hier zu sehende Schloss Horneburg ist lediglich der übrig gebliebene bescheidene Rest der gewaltigen Festungsanlage aus dem Mittelalter. Es handelt sich dabei um den Ostflügel der sogenannten Vorburg der Horneburg, der im Jahre 1830 auf vorhandenen Bauelementen erneuert wurde.

 

Um 1380 war für die Hauptburg eine Vorburg und eine befestigte Bürgeransiedlung, die alte Freiheit oder der Vorhof, seitens der Herren von Oer angelegt worden. Die Vorburg bestand aus dem Ostflügel, dem Südflügel und einem Ökonomie-Gebäude. Letztere wurden 1830 abgerissen.

 

Die Horneburg wurde am Beginn des 15. Jahrhunderts durch den Kurfürsten Dietrich von Moers häufig an seine Gläubiger verpfändet, letztmalig im Jahre 1446 an Johann von Gemen. Das Vest und damit die Horneburg blieben diesem und seinen Nachfolgern (den Grafen von Schaumburg-Holstein) 130 Jahre lang verpfändet. In den Jahren 1449 bis 1457 wurde der Burgkomplex erneut umfassend umgebaut. Im Jahre 1576 konnten das Vest und die Horneburg nach einem Machtspruch des Kaisers Maximilian aus der Verpfändung gelöst und vom Kölner Erzbischof Salentin übernommen werden. Die Burg befand sich allerdings in einem erbärmlichen Zustand und wurde bis 1583 gründlich renoviert und zur Hauptabsteigeresidenz der Kölner Erzbischöfe ausgebaut.

 

Bei einem Angriff des französischen Marschalls Turenne im Jahre 1646 wurde die gesamte Burganlage weitgehend zerstört; die Vorburg wurde allerdings wieder aufgebaut.

 

Die Horneburg befand sich bis 1803 im Besitz der Kölner Erzbischöfe. Im Reichsdeputationshauptschluss wurde das Vest Recklinghausen säkularisiert und dem Herzog von Arenberg übertragen, einschließlich der Horneburg. 1811 wurde das Vest in das Großherzogtum Berg eingegliedert, wenige Jahre später jedoch im Rahmen der Neuordnung des Wiener Kongresses (1814/15) schließlich dem preußischen Staat zugeschlagen. Im Jahre 1896 übernahm der Landkreis Recklinghausen das Schloss und nutzte es zunächst als Landwirtschaftsschule, später als Müttererholungsheim. Seit 1965 befindet sich im Gebäude ein Förderschulinternat in Trägerschaft des Caritasverbandes. In den Jahren 1972/73 wurden die Internatsgebäude an der Westseite errichtet.

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