Der ursprüngliche Dorfschultenhof (Dat-Lo – Urhof Dattelns) lag bis ca. 1840 nahe der Kirche und dem Tigg am Beginn der heutigen Lohstraße (gegenüber der Vikarie). Auf seinem Grund wurde wohl die erste Kirche erbaut (höchste Stelle des alten Dorfes).
Bei dem seit ca. 1880 als Dorfschultenhof bezeichneten Gebäude handelt es sich um ein Fachwerkbauernhaus mit Stall-, Tennen- und Wohnteil aus dem Jahre 1809 (Balkeninschrift 18. Juli 1809).
Im Jahre 1905 wurde ein Teil des durch Brand beschädigten Gebäudes wiederaufgebaut.
Die Gemeinde Datteln erwarb 1911 den Dorfschultenhof mit Ländereien und Lohbusch von dem Gutsbesitzer Josef Brauckmann zu Natrop zum Preise von 172.182,34 Mk. (Rathausneubau, Kaiser-Wilhelm-Garten)
1918 erfolgte der Anbau des Wiegehäuschens (Ostseite) für eine Fuhrwerkswaage.
Das Heimatmuseum wurde 1936 eingerichtet und nach dem Kriege (1957) wiedereröffnet.
Text einer Zeittafel am Dorfschultenhof, erneuert vom Plattdeutschen Sprach- und Heimatverein im Frühjahr 2018:
1809 Im Stil eines westfälischen Hallenhauses wurde dieses Fachwerkgebäude dreischiffig angelegt: Wohn-, Stall- und Tennenteil sind unter einem
großen Dach vereint. Die Balkeninschrift über dem Tennentor nennt als Tag der Vollendung den 18. Juli 1809. In den 1880er Jahren bürgert
sich die Bezeichnung „Dorfschultenhof“ ein.
1905 Brandschäden und Wiederaufbau mit kleinen Änderungen.
1911 Die Gemeinde Datteln erwirbt Hof und Ländereien für den Bau des neuen Amtshauses. Nebenan (wo sich seit 1979 das Postamt befindet)
entsteht die Feuerwache, und der Lohbusch wird als Park gestaltet.
1918 Neue Fuhrwerkswaage mit Wiegehäuschen an der Nordostecke des Hauses.
1927 Der Verein für Orts- und Heimatkunde unter Vorsitz von Rektor Adolf Hunke richtet die ersten Ausstellungsräume für das spätere Museum ein.
1936 Datteln erhält den Titel „Stadt“. Das Heimatmuseum wird offiziell in städtischer Trägerschaft eröffnet.
1955 Nach erheblichen Kriegsschäden und Sammlungsverlusten abermals Neueröffnung und bis 1957 weitere Ausgestaltung des Museums.
1969 Auf Beschluß des Rates gibt die Stadt dem Museum den Namen seines altbewährten Leiters, des Pädagogen und Historikers Dr. Hermann Grochtmann.
1979 Auslagerung der Sammlungen, damit das Haus in mehrjähriger Handwerksarbeit von Grund auf renoviert werden kann.
1983 Das Gebäude wird unter Denkmalschutz gestellt. Das vom Verfall bedrohte Backhaus vom Natroper Hof Brauckmann erhält hier seinen neuen Standort.
1986 Die Wagenremise vom Hof Bresser in Redde wird ebenfalls hierhin umgesetzt. Neugestaltung der Außenanlagen: gegenüber dem Eingang entsteht dabei der Brunnen aus Raseneisensteinen dieser Gegend.
1988 Feierliche Neueröffnung des Hermann-Grochtmann-Museums der Stadt Datteln.
2017 Nach Umbauarbeiten nutzt die Volkshochschule das Haus; einzelne bedeutende Exponate des vormaligen Museums bleiben ausgestellt.
Gewidmet vom Plattdeutschen Sprach- und Heimatverein Datteln 1922 e. V.