Alte Fahrt Datteln-Olfen des Dortmund-Ems-Kanals
Kanaltrasse von km 21,580 (Dattelner Meer) bis km 25,150 (Bundesstraße 235n). ehem. Kanaltrasse von km 25,150 (Bundesstraße 235n) bis km 30,237
Darstellung der wesentlichen charakteristischen Merkmale des Denkmals:
1. Kanaltrasse (Kanal-Bett einschl. Dämme) von km 21,580 bis km 25,150 mit den Einzelbauwerken
a) Sicherheitstor am Dattelner Meer,
b) Klauke-Kanalüberführung bei km 22,230,
c) Lippe-Kanalüberführung bei km 23,380,
d) ehem. Schmiede an der Lippe-Kanalüberführung,
e) Kiekebusch-Brücke bei km 24,149.
f) B 235-Kanalüberführung bei km 26,680,
g) Stever-Kanalüberführung bei km 27,220,
h) Sicherheitstor bei Hof Ickrodt im Bereich der ehem. Kanaltrasse von km 25,150 bis km 30,237.
Tag der Eintragung: 15.08.1989
Nutzungsart: Wasserstraße
Mit der 1899 eingeweihten Alten Fahrt des Dortmund-Ems-Kanals besitzen die Städte Olfen und Datteln ein bedeutendes „Technisches Kulzurdenkmal“. Dieser Kanal wurde als erster der einheitlichen großen Kanalbauten in den preußischen Westprovinzen erstellt.
Aus der Sicht der Technikgeschichte, der Baukunst und der Erhaltung der von Menschenhand geprägten Kulturlandschaft sind die „Alten Fahrten“ bei Datteln/Olfen über die Lippe und Stever und Gelmer über die Ems Zeugnisse von ihrer ehemaligen Bedeutung für die Entwicklung der Arbeits- und Produktionsverhältnisse. Für ihre Erhaltung und Nutzung liegen künstlerische und wissenschaftliche Gründe vor. (§2 DschG).
Detaillierte Darstellung der wesentlichen charakteristischen Merkmale des Denkmals:
Kanalstrecken zwischen dem südlichen Eingangsbereich bis B 235 neu sowie ab 500 m nördlich ehem. Kanalüberführung Olfen-Lüdinghausen Nr. 905 (km 28,267) bis nördliches Kanalende mit den Einzelbauwerken:
a) Sicherheitstor am Dattelner Meer: Ein Segmenttor aus Stahlfachwerk mit aufgeständerter Stahltafel, die durch Drehen der Torkonstruktion den Wasserspiegel des Dortmund-Ems-Kansl zur Alten Fahrt hin abschließt.
aa) Ehemaliges Schleusenwärterhaus (Sicherheitswärtergehöft). Das ursprüngliche Gebäude in Werkstein, d. h. ohne den späteren, nördlichen Anbau in Ziegelstein, gehört zum vorgenannten Sicherheitstor.
b) Klauke-Kanalüberführung bei km 22,230. Früheste und kleinste der drei Wegeunterführungen des gesamten Kanals, vom Bautyp her aber identisch mit den anderen beiden Straßenunterführungen. Ohne Baujahrsbezeichnung.
c) Lippe-Kanalüberführung bei km 23,380. Dreibogenbrücke mit Bögen von je 21 m und mit Eckpfeilern. Über den Bögen Rundbogenblenden-galerie. Bez. 1892 – 1994. Größte der drei Flussunterführungen der gesamten Alten Fahrt.
d) Pumpwerk an der Lippe-Kanalüberführung, vor 1899. Eingeschossiger Backsteinbau, wesentlich überarbeitet oder späteren Datums, auf Werksteinsockel. Das Pumpwerk speiste die Kanalfahrt mit Wasser aus der Lippe. Einspeisungsgraben aus der Lippe ist noch vorhanden.
e) Kiekebusch-Brücke Nr. 36 bei km 24,149. Genietete Stahlfachwerkkonstruktion auf Werkbruchsteinsockel. Fahrbahnplatte aus Stahlbeton. Eine der wenigen nicht abgebrochenen Wirtschaftswegbrücken dieser Bauart im westdeutschen Kanalnetz.
f) B 235-Kanalüberführung bei km 26,680. Mit Stichtonne überwölbte Durchfahrt, von rustizierter Eckquaderung begleitet, über Gesims stichbogige Blendengliederung. Bez. 1894. Eine der drei Wegeunterführungen des gesamten Kanals.
g) Stever-Kanalüberführung bei km 27,220. Dreiteilige Bogenbrücke mit Bögen von je 12,5 m, von türmchenartigen Pfeilern begrenzt, über den Öffnungen verlaufendes Gurtgesims, darüber Blendgalerie aus Rundbogen. Geländer neueren Datums. Bez. 1893 und 1894. Eine der drei Flussunterführungen des gesamten Alten Fahrt.
h) Sicherheits-Tor bei Hof Ickrodt. Baugleich mit dem Sicherheitstor am Dattelner Meer. Schließt mit diesem die gesamte Alte Fahrt Datteln/Olfen wegen ihrer vorherrschenden Dammlage von den nördlich und südlich anschließenden Einschnittstrecken ab.