Parkplätze

 

Neue Frist gefährdet schnellen City-Umbau

 

Von Uwe Wallkötter, Dattelner Morgenpost, 8. Februar 2019

 

DATTELN. Erst im Sommer gibt es Gewissheit über Fördergelder. Unter Umständen droht ein Jahr Stillstand bei der Umsetzung.

Unter Umständen droht ein Jahr Stillstand bei der Umsetzung der Schemm-Parkplätze. Foto: ANDREAS KALTHOFF

 

Im Sommer letzten Jahres ist das Quartiersmanagement gestartet. Die Erwartungen an die Arbeit sind groß, denn es geht schlicht darum, in den kommenden Jahren Dattelns Innenstadt umzubauen und zukunftsfähig zu machen. Dafür sollen Landeszuschüsse in Millionenhöhe genutzt werden. Notwendig dafür sind entsprechende Förderanträge. Und genau da tut sich jetzt ein großes Problem auf, das unter Umständen alles erheblich verzögert.

 

Grund dafür ist eine überraschende Fristverlängerung der Bezirksregierung für die Abgabe der Förderanträge in diesem Jahr. Um den ursprünglichen Termin, den 1. November, halten zu können, hatte das Quartiersbüro quasi mit heißer Nadel im Herbst das Handlungskonzept „Zukunftsfähige Innenstadt“ gestrickt und Förderanträge eingereicht. Dabei geht es um Zuschüsse des Landes in Höhe von rund 500.000 Euro für die Erarbeitung eines Mobilitätskonzeptes oder für eine Rahmenplanung zur Umgestaltung des Rathausparks und des Tigg-Bereichs. Diese Frist ist von der Bezirksregierung bis Ende Februar verlängert worden. Mit der Folge, dass ein Bescheid, ob es Zuschüsse gibt, erst im Sommer aus Münster zu erwarten ist.

 

Und das bereitet aktuell Stadtplaner Andreas Beilein erhebliches Kopfzerbrechen, wie er im Gespräch mit unserer Redaktion erklärt. Wenn im Sommer die Förderzusage kommt, muss ein entsprechendes Büro mit der Erstellung der Planungskonzepte beauftragt werden. Diese Konzepte müssen dann mit Politik und Bürgern diskutiert werden. Basierend auf dem Ergebnis muss dann eine konkrete Bauplanung für die verschiedenen Umbauprojekte erarbeitet werden und die muss dann bis 30. September in Münster vorliegen. Dann läuft die Frist für das Förderprogramm Stadtumbau 2020 ab. Für Beilein steht fest, das ist zeitlich nicht zu schaffen. Unter Umständen droht ein ganzes Jahr Stillstand, und dann läuft das auf drei Jahre angelegte Quartiersmanagement schon aus. Weil es um zentrale Zukunftsfragen für die Innenstadt geht, will Andreas Beilein auf keinen Fall etwas übers Knie brechen.

 

Initiative für Erhalt der Schemm-Parkplätze

 

Eine Möglichkeit, aus diesem Dilemma herauszukommen, gibt es allerdings. Dann muss die Stadt vor dem offiziellen Bescheid aus Münster im Sommer schon die Projektplanung an Gutachterbüros vergeben und quasi in Vorleistung treten. Laut Beilein gibt es voraussichtlich im Zeitfenster Mai/Juni erste Hinweise aus Münster, ob die Dattelner Anträge grünes Licht bekommen. „Aber selbst dann ist die Umsetzung bis Ende September mehr als sportlich“, so Beilein.

 

Einzig die Überplanung des städtischen Anteils am Schemm hat gute Chance, bis zum 30. September in Münster auf dem Tisch zu liegen. Die Stadt hat dafür bereits für 30.000 Euro ein Gutachterbüro beauftragt, das Konzepte entwickelt. Der Schemm wurde vorgezogen, weil das ein sensibles Thema sei, sagt Beilein und meint damit, dass es bei der Entwicklung des Areals garantiert reichlich Gesprächsbedarf gibt. Da dürfte der Stadtplaner durchaus Recht haben.

 

Vor allem dann, wenn die Stadtverwaltung daran festhalten möchte, den heutigen Parkplatz zum Teil zu bebauen (Wohnbebauung/ Einzelhandel) – wie im Handlungskonzept Innenstadt vorgeschlagen. Dieser Plan wird nach unseren Informationen prompt die Initiative Datteln auf den Plan rufen, die sich vehement für den Erhalt sämtlicher Parkplätze in dem Bereich einsetzt und sich gegen jede zusätzliche Einzelhandelsfläche dort zur Wehr setzt.